Wir fahren hinaus, um einen lieben Freund zu besuchen. Die Autobahn ist voll: Wir fahren über Land. Die tiefstehende Sonne wie eine Zielscheibe vor uns, eine Kurve dahin oder dorthin zwischendurch, aber meistens grade auf die Sonne zu. Durch die Windschutzscheibe, auf der die hartnäckigen Liebestropfen aus den Bäumen kleben, Strahlen und Strahlen und Strahlen. Durch die verspiegelte Sonnenbrille, die Sonnentag um Sonnentag in ihren Gläsern gespeichert hat, die tunesischen, die tschechischen und die hiesigen: Strahlen, Strahlen und Strahlen.
Wir fahren durch das Frühsommergrün, durchs offene Fenster kommt es eine Spur zu kalt, aber gut ist der Lufthauch und Kurve um Kurve trägt er uns Grüße zu, Grüße von einer frischgemähten Wiese, von einem ausgebuchten Schweinestall, dann von einer Grillparty.
Die Musik dazu ist Country-Rock, die Landschaft hügelt, und die Sonne, die steht knapp über dem Horizont, immer und ewig, stunden- und tagelang, knapp über dem Horizont.
Jetzt hier. Es dämmert. Der Garten voller Zwitschervögel. Die Katzen sind schon begrüßt. Aus dem Nachbargarten tönt Kinderlachen. Das Bier steht auf dem Tisch.
Ich sitze zwischen zwei Männern, die unterhalten sich bestens. Übers Kochen. Davon versteh ich nichts. Ich lehne mich zurück und geniesse den Abend.
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