28. November 2003

Ganz und gar – nicht

Habe mich angesichts der großen Spendengala auf RTL & der in diesem Rahmen vorgestellten Schicksale gefragt, auf welche Art ich denn glorreich scheitern könnte; Alkohol bringts nicht, der macht dick & Ringe unter den Augen; harte Drogen hätten einen gewissen dunklen Glamour, aber selbst wenn ich mir meinen Tod vorstelle, stelle ich ihn mir bei vollem Bewusstsein vor; um langzeitarbeitslos zu werden und hingebungsvoll auf der Couch zu versauern, bräuchte ich erstmal Anspruch auf Arbeitslose & anschließende Sozialhilfe. Am ehesten würde noch ein Gefängnisaufenthalt klappen, der mich durch Dauer und Härte zu einem anderen Unmenschen macht; verursacht vielleicht durch einen Amoklauf gegen die Boulevard-Medien – aber das Problem steht schon ganz am Anfang des Satzes, “am ehesten” eben und nicht ganz und vollständig, nein, so wird das nichts, nicht mal mit der endgültig gescheiterten Existenz.

Ich habe schon immer Menschen bewundert, beneidet, die eine Sache ganz und gar tun, völlig konzentriert, ohne Alternativen, ganz egal ob es sich bei der “Sache” um ein Glück oder um eine Verzweiflung handelt. Statt dessen schleppe ich mich ewiglich zwischen beidem dahin. Verhasste Mittelmäßigkeit.

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