…steht auf dem T-Shirt, und ich mustere den Träger, Bikertyp der entspannten Sorte, unverdächtig genug um ihm ein „cooles T- Shirt!“ hinterherzurufen, und er dreht sich um und sagt „Danke“ mit dichtem Tiroler k.
Ich stehe in der Sonne und rauche, denn im Schatten gibt es keinen Platz um die Tasche abzustellen, außer den Boden. Die Sonne brennt, obwohl es noch früh ist, der Cappuccino ist schwach und der Becher leckt, sitzen will man auf dem dreckigen Betonklotz nicht, aber für die Tasche reicht es. Eine rauche ich noch, eine habe ich immer noch geraucht, heute halt mit Blick auf die staubige Riesenplastikerdbeere im Rieseneinkaufswagen, die für eine Supermarktkette wirbt und die Sicht auf die Abfahrtstafeln verstellt, als wäre Konsum der eigentliche Sinn sogar dieses Ortes.
Wann die Bahnhöfe und die Plätze davor so ungemütlich geworden sind, frage ich mich, Beton und Weite, aber keine Sitzbänke, keine Treffpunkte, und innen erst: Kauftempel an Kauftempel und strenge metallene Sitze mit plakativ uneinladendem Charakter, mehr alibihalber aufgestellt als für den Komfort der Reisenden.
Die Sommernomaden gibt es immer noch, bunt und mit wehenden Haaren, rucksackgewohnt aber deutlich verloren in der glasbetonglänzenden Wüste der kapitalgetränkten Effizienz.
Mein Railjet geht von Bahnsteig 8, wie üblich, er ist gesteckt voll wie in letzter Zeit öfter, und ich frag mich, wann das Wegfahren so unaufregend geworden ist, dass ich 5 Minuten vor Abfahrt noch locker zwischen den Zugteilen nach München und nach Bregenz stehe, um den weniger überlaufenen auszuwählen.
Man hätte natürlich auch reservieren können, aber reservieren im Zug fühlt sich immer noch an wie etwas was alte Leute auf den Weg in die Sommerfrische machen, nicht etwa 50jährige junge Hupfer auf beruflichen Wegen.
OK, das könnte man vielleicht einmal überdenken.
Davor noch eine interessante Nacht mit windzerzausten Traumbildern und ein Sommermorgen-Ichschlafnoch-Selfie.

Jetzt fürs erste Schluss mit Reiseträumen und -philosophien, die Arbeit ruft.