Ein Leben ist nicht genug

31. Januar 2009

…und das gilt auf allen denkbaren Ebenen, obwohl dieser Beitrag sich ganz auf Secondlife beschränkt. Als ich nämlich heute Abend so auf der Suche war nach irgendwas, mit dem ich einen Abend völlig sinnlos verschludern freizeittechnisch wertvoll verbringen konnte (das hatte ich mir verdient!), fiel mir diese Einladung ein – und ich surfte schnell los und installierte wieder mal Secondlife.

Das erste, was mir gegenüber dem letzten Mal auffiel, war, dass eine halbwegs aktuelle Hardware doch etwas für sich hat – diesmal musste ich nicht Pixel für Pixel beobachten, wie sich Dinge aufbauen, es ging beinah in Echtzeit. Trotzdem sah ich seltsame Dinge…

Die zwei Jungs da, die verbeugen sich nämlich nicht vor dem Waschbären auf meiner Schulter, die standen einfach minutenlang so da. Zombies? Verlassene Zweitkörper?  Wer weiß… ich spazierte weiter und stellte dann plötzlich fest, dass ich schwarz war. Also, nicht schmutzig. Sondern so richtig pixel-tief schwarz.

Meinen schnuckeligen Waschbären hat das nicht gestört – sowas hätt ich in echt auch gern. Aber das nur am Rande. Ich fühlte mich etwas allein, weil dort, wo ich gelandet war, nach wie vor nur die zwei beharrlich verneigten Jungs standen. Hartnäckig unkommunikativ. Zum Glück gab es einiges Dingsda, auf das man klicken konnte, und manchmal, wenn man klickt, teleportiert es einen irgendwohin, und so fand ich Case Schnabel und seine Leute. So kam ich auf dem segelnden Flugfloß zu einem Rundflug über die elf Inseln von Finis Terrae (aka schönster Arsch der Welt), und das war echt beeindruckend. Ich meine, wenn man so wie ich eigentlich reichlich damit zu tun hat, nicht über seinen eigenen Waschbären zu stolpern (geschweige denn über fremde Drachenklauen), dann ist es schon schwer vorstellbar dass da ganze Inseln und Schlösser und Ballonschwebebahnen gebaut werden – und Schneelandschaften auch.

Leider war ich zu beeindruckt, um Fotos zu machen. Erst beim gemütlichen Zusammenstehen fiel mir wieder ein, dass die eingebaute Kamera ja auch benutzt werden will.

Der Drache da, der beißt übrigens nicht. Er wollt auch nicht mal richtig spielen, sondern ist irgendwann einfach eingeschlafen. Vermutlich ist es ziemlich anstrengend, vom Hund zum Toaster zum Drachen zu mutieren. Selber fand ich dort fachkundige Hilfe, um den schwarzen Fleck über meinem Hals wieder zu einem Gesicht werden zu lassen. Besten Dank nochmal! So zweitlebte es sich gleich viel besser.

Die Kür der Gewinner des Fotowettbewerbs war richtig feierlich, und Freibier ist sowieso immer gut. Dass ich dann irgendwann noch mein längst verstaubtes Micro gefunden und angeschlossen habe, mag zur Gesamterfahrung beigetragen haben – aber ich muss gestehen, es fühlte sich danach ein paar Minuten lang fast seltsam an, wieder körperlich in einem ersten Leben zu landen. Hm. Vielleicht hat der Herr Trurl mit seiner Theorie ja doch recht (aber das ist eine andere Geschichte).

Schade, dass das erste Leben mich vorzeitig zurückgerufen hat… dass es noch spannend weiterging, sieht man auf den Fotos bei IT&W.

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