Eclipse

diese sonnenfinsternis
kehrt den lauf der zeit um
sagt jemand,
zufrieden

meine hand an
einer wange, es
fühlt sich
feucht an

längst vergangene zukunft
steigt auf aus dem meer

“das sind keine tränen”
die stimme vertrauter
als das gesicht

herr gades tanzt
schwingt eine frau
in rotem kleid
über spiegelnd
polierte steine

schwarzer sand, das
ist nur wegen der sonne
die hinter dem mond
bleibt, viel zu lange

es ist nichts
weiter, es ist
ein arm ein gesicht,
es ist warm

wir schweben über
den platz, die frau
im roten kleid lacht
und küsst den tänzer

fremdes leben,
andere welt

postkartengruss

schwarzgekleidete frauen
vor der kirche, ein
kerzenmeer, sie
beten im chor

lichtreflexe in
den augen, ein ring
sie trägt ein kind

ich lehne an der mauer,
eine hand tastet nach
meiner, ich
lasse es zu

das meer steigt, die
tänzerin rafft ihren rock,
unsicheres lachen,
das beten wird lauter

lippen flüstern
hauchnah an meinem ohr,
“das sind keine tränen”

vorsichtig wische ich
die lüge weg, der weg
ist jetzt frei

drüben an der kirche
leckt das meer
zischend die ersten
kerzen aus

Eine Antwort zu „Eclipse“

  1. […] im Blog: Schritte | Eclipse | Gedanken zum […]

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