26. Mai 2005

Donnerstag

Lange geschlafen, dann auch nicht aufgestanden, stattdessen ein Buch von der ersten bis zur 502. Seite durchgelesen, dazu sind Krimis eben da, damit man sie auf einer Rundwanderung zwischen Bett, Couch, Bürostuhl und Couch 2 an einem Tag durchliest. Dann plötzlich Lust, nach Schottland zu fahren und kennerisch über Whiskys zu sprechen, in Worten wie:

…some dark chocolate and a dash of bitter on the palate… the finish smooth, of course. dry and very long. Kind of oak-sappy. But it also goes with that flowery sweetness that still lingers in the nose.

Dem Gedanken nachgehangen, ein Eichenscheit in einem Kamin verglühen sehen und einen “warmen Schein” in der “bernsteinfarbenen Flüssigkeit” zu erkennen geglaubt. Beschlossen, die Schottlandfahrt samt den Klischees noch 20 Jahre aufzuschieben.

Abwesend in einer Zeitung geblättert und in irgendeinem Interview einen absurden Satz über den Weltfrieden gelesen, der mit “ich wünsche mir” begann. Selber halblaut “…und ich wünsche mir ein Haus und ein Auto” hinterhergemurmelt. Mich gefragt, wieso ich sowas sage, wo ich mir doch eigentlich weder Haus noch Auto wünsche.

Beim Blick in den Kühlschrank den dummen katholischen Feiertag verwünscht. Trotz strahlenden Wetters nicht die geringste Lust, hinauszugehen. Stattdessen vorgedünstete Weizenkörner gegessen, die nach Pappe schmecken und genauso im Magen liegen. Nicht dass ich schon mal Pappe gegessen hätte.

Zum Nachmittagskaffee ein Stück Kirschjoghurtschokolade und beschlossen, zumindest zum Abend hin ein Weilchen spazierenzugehen. Wenn die Wäsche aufgehängt ist. Vielleicht.

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