16. November 2005

Die Sache mit der „neuen“ Rechtschreibung

Ich war viele Jahre lang sehr sicher in Sachen Rechtschreibung * …mal abgesehen von der Groß/Kleinschreibung, die ich traditionell eher nach der Wichtigkeit des Wortes im Satz setze – eben so lange, wie es darum ging, einmal Gelerntes/Gelesenes anzuwenden, ohne darüber nachzudenken. Dummerweise hat die Geschichte mit der Rechtschreibreform mich dazu gebracht, zu oft über zu Vieles nachzudenken – und meine traumwandlerische Rechtschreibsicherheit ist, vermutlich für immer, verloren. So saß ich eben, einen eigenen Artikel korrekturlesend, völlig ungläubig vor einem Fehler, der mir doch niemals passieren dürfte: Da stand, groß und deutlich unübersehbar, unterwägs. Wie um Alles in der Welt…? Glaubt mein Unterbewusstsein etwa, “unterwegs” wäre verwandt mit “etwas wagen”? Bin ich einfach nur völlig verwirrt? Schreibt man “zu Vieles” überhaupt groß? Sollte ich statt “korrekturlesend” besser “Korrektur lesend” schreiben? Ist das “a” in “Wie um Alles in der Welt” zu groß? Müsste es etwa “Rechtschreib-Reform” heißen?

Keine dieser Fragen hätte ich mir vor der Reform überhaupt gestellt. Und plötzlich weiß ich, wie sich weniger treffsichere Mitschülerinnen damals beim Deutsch-Diktat gefühlt haben. Vermutlich sind solche Gefühle der Hauptgrund für den Widerstand gegen das ganze Dingsda.

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