Bild von Kanashi auf Pixabay

Die Katze

12. September 2007

Die Katze in dem schneeweißen Katzenanzug, das war schon was. Sie würde eben gerne für ihre verschollene Schwester gehalten, sagte der Katzenbesitzer, und öffnete den Reissverschluss, der vom Kinn bis zum Schwanz ging. Heraus kam eine getigerte Katze, und ich war verblüfft, wie echt der Anzug auf mich gewirkt hatte. “Dir muss ja heiß gewesen sein” sagte ich zur Katze. Ich hatte sie unter der Jacke gehabt unterwegs.

Es regnete und regnete, und wir waren damit beschäftigt, Produktkupons mit den Listen in einem uralten Buch zu vergleichen. Das Buch war riesig und vergilbt, und in das verlassene blaue Bierzelt regnete es an mehreren Stellen herein. Dann wurde es dunkel, ein kleines Mädchen wurde vermisst. Wir suchten sie im Wald, es war sumpfig und regnete noch immer. Die Katze kletterte an meinem Bein hoch und wollte wieder unter die Jacke. Der Wald war voller Müll, alte Kartons, umgeworfene Plakatständer, Plastikplanen. Das Mädchen fanden wir nicht.

Später, in meiner Wohnung, räumte ich das Sofa um, weil mir jemand erzählt hatte, es sei gesünder, mit dem Rücken zum Fenster zu sitzen. Die Katze trug ihren weißen Katzenanzug im Maul und sah mich auffordernd an.

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