Im Traum sitze ich in meiner Wohnung, die Türen weit offen, und wildfremde Menschen tragen meine Sachen hinaus. Da kann man nichts machen, denke ich, und schaue zu. Nur einmal wehre ich mich, Die Fotokiste bleibt hier! sage ich. Der Träger schaut mich zweifelnd an, dann stellt er sie ab. Ich greife hinein, aber es sind gar nicht meine Fotos, es sind wildfremde Menschen drauf, am Strand, bei Parties, im Selfie-Modus. Ich schaue mich um, und es ist gar nicht meine Wohnung, alles fremd, alles leer.
Ich wache mit Kopfschmerzen auf, Phantomkopfschmerzen wohl, von allem, was ich zu Silvester nicht getrunken habe. Ich habe eigentlich nie Kopfschmerzen, jedenfalls nicht ohne Grund. Sie geben sich, nach einem Aspirin und der traditionellen Neujahrseierspeis, die ohne Tomaten und Zwiebel eher puristisch ausfällt.
Dann in die Stadt, es ist Zeit für Schritte und der Tabak ist auch fast leer. Es ist sonnig und „viel zu warm für die Jahreszeit“, 16 Grad zeigt mein Außenthermometer, aber in der Sonne, im Schatten werden es um die 10 gewesen sein. Die Stadt sehr leer und etwas schäbig, auch dort, wo keine Silvesterreste herumliegen.
Mit dem Vorsatz „öfter mal was Neues“ mache ich mich an eine Tarte Tatin. klingt einfach: Karamell kochen, Äpfel schälen, Blätterteig drauf…
Das Resultat ist allerdings ein sehr süßes Apfelkompott mit Blätterteigstückchen drin. Ich lese zu den vorherigen drei noch etliche andere Rezepte, entdecke aber nirgends etwas, das das Fiasko erklärt: Äpfel lassen nun einmal Wasser, das ja unter der Teighaube auch nicht verdunsten kann. Rätselhaft.
Da man Essen, auch schiefgegangegenes, ja nicht einfach wegwerfen soll, habe ich nachher Bauchschmerzen.
Vezichte auf weitere Experimente und ziehe mich mit Captain Janeway und meinem Strickzeug auf die Couch zurück. Über die neue Regierung und den sonstigen Zustand der Welt will ich im Moment noch nicht nachdenken.