6. April 2021

Buchstabensuppe

Zum ersten Kaffee versuche ich mich in Literatur der 70er zu verlieren; es gelingt nur so halb. Denke an den Stapel Literaturzeitschriften, den jemand bei mir untergestellt hat vor 20 Jahren, ich verstand nicht, warum bei mir, es war ein Freundins-Freund, ich kannte ihn kaum. Ich wollte immer einmal reinlesen, doch habe es nie gemacht, sie stehen seit damals unberührt im Regal. Vielleicht morgen?

Im Posteingang die Nachricht, dass das von 2020 auf 2021 verschobene Patti Smith-Konzert jetzt von 2021 auf 2022 verschoben wird. 16 Monate bis dahin, kann mich nicht erinnern, wann ich zuletzt einen Termin so weit in der Zukunft im Kalender stehen hatte.

Hatte zwar einiges an Arbeit auf den Tagesplan gesetzt, bin aber extrem unlustig und erlaube mir einen Tag unkontrollierten Herumlesens in Foren und sonstwo. Tut gut. Ein kurzer Einkaufsausflug im sonnigen Schneegestöber tötet jede Lust auf sonstige Schritte. Bin zwar schon bei viel kälteren Temperaturen gewandert, aber es war heuer einfach schon zu lange Winter. Stattdessen die Kleiderschrankordnung trotzig auf warme Jahreszeit geändert.

Das Bier des Tages

Roaster Coaster von BrewDog vs Evil Twin (Koproduktion) bezeichnet sich als Nitro Imperial Vietnamese Coffee Stout und duftet beim Öffnen nach Eiskaffee. Ölig im Mundgefühl, wenig Kohlensäure (in diesem Fall angemessen). Im Antrunk schön bitter, angenehm röstiges Malz an den Rändern. Man darf von Schluck zu Schluck überlegen, ob es mehr kaffeeig oder mehr bitterschokoladig ist. Ein Anklang von Vanille(milch) gibt dem ganzen runde Fülle, während die dunkelherben Espressonoten noch ein Weilchen schön anhalten. Dazwischen blitzt allerdings eine unerfreuliche Säure auf (dürfte die Milchsäure sein, die halt dann nur mich nicht erfreut).

Zu trinken auf der Terrasse eines Flughafenrestaurants, mit Blick auf die Rollbahn, während man auf den Anschlussflug wartet.


Bier-Übersicht

Zu essen gibt es Knödel mit Ei, weil ich die Semmelknödel, die eigentlich zum Rind gedacht waren, im Gefrierfach völlig vergessen hatte.

Danach Weltverweigerung perfektioniert, Nachrichten, Fussball und Außenwelt ignoriert und mich in die düstere Welt des nordschwedischen Krimilebens zurückgezogen.

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