Na dann wünsche ich schon Mal fröhliche Weihnachten, vorsichtshalber. Ich meine, wenn der Kalender völlig unvermittelt den ersten Oktober anzeigt (und behaupte mir keiner, die Tatsache, dass gestern der 30. September war, sei Warnung genug gewesen!), dann kann es sich nur noch um Stunden handeln, bis die Rauscheengel wieder frierend vor den Kaufhäusern stehen.
Jetzt aber draußen die Sonne, und die 8°, die das Weatherpixie meldet, sind mit Sicherheit gelogen. Die 14,7° von der ORF-Wetterseite mögen ja im Schatten stimmen, das kann ich mit meiner südseitigen Wohnung zum Glück nicht beurteilen. Auf der Sonnseite sitze ich allerdings, zufrieden, im T-Shirt da.
Andere begeben sich stilgemäß auf den Kahlenberg, um das Ende (den Anfang?) der Saison zu markieren. Das erspar ich mir, denn das bunte Blättergewimmel habe ich auf den Alleebäumen vor der Nase.
Auf den Kahlenberg treibt es mich immer dann, wenn es absolut kalt und trostlos ist und der Nebel so tief hängt, dass man von der Stadt nur einen Schemen erahnen kann. Wenn überhaupt. Dann liegt der Parkplatz verlassen da, das Lokal ist geschlossen, und auf den Waldwegen könnte man sich getrost verlaufen. Ist ja keiner da, der das sieht.
Und dann fällt mir immer diese Passage ein, Schnitzler glaube ich (bin aber nicht ganz sicher), wo der eine den anderen fragt, was er denn so male. Und der antwortet:
Na, den Kahlenberg, vom Leopoldsberg aus gesehen. Und dann den Leopoldsberg, vom Kahlenberg aus gesehen.
Frage mich keiner, warum, aber das ist für mich die glaubhafteste Definition von “Wiener”.
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