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Bauchgespräche

27. Januar 2021

Zu kreativ im Kopf, um gut zu arbeiten; zu viel Arbeit auf dem Tisch, um richtig kreativ zu sein. Hatte mir fest vorgenommen, nicht wieder in diese Falle zu tappen, aber da steck ich nun. Die Lähmung, die sich dadurch ausbreitet, ist nur mit viel Stöckchen und Karotte zu überwinden, auch zu meinen Schritte überliste ich mich nur, indem ich Wegpunkte setze, ein gutes Brot von da, ein Bio-Fleisch von dort, und dann in ganz anderer Richtung noch ein Packerl abholen.

Auf dem Heimweg, schon dunkel, ein Blick auf den fast vollen Mond. Soso, du bist das also, denke ich und lasse den Tag halt gut sein.

Innerhofers „Schöne Tage“ wiederlesen war etwas, das ich mir beim Stöbern in alten Tagebüchern vorgenommen hatte, meine damalige Begeisterung über das Buch, dass ich mich aber an den Inhalt kaum erinnern kann, war ein Kontrast, den es zu lösen galt. Die Kraft der Wörter ist sofort spürbar, dass ich inhaltlich nicht ganz damit klar komme, merke ich nach und nach.

Mit den Nachrichten komme ich aber auch nicht gut klar, g’hupft wie g’hatscht.

Wähle danach ein Fernsehprogramm, das nicht stört, und nutze den Abend vorwiegend zu Bauchgesprächen mit mir selbst. Eine sanfte Verdunkelung des werdenden Schals ist glaube ich immerhin gelungen; mit diesem Rot-Violett irgendwo zwischen Lavendelfeld in der Dämmerung und rostigem Schlachtermesser. Auf der Rückseite sieht man derzeit noch die Farbspiele besser.

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