Mit den Unterschenkeln im Wasser stehen, gegen das Sonnenglitzern am See blinzeln und den Moment antizipieren. Diesen mehr als perfekten Moment, in dem die Wasserkühle auf die sonnenheiße Haut trifft. Einatmen. Einen Fisch am Grund entlangschmecken sehen. Kurz abgelenkt sein von einem ausfahrenden Boot. Noch einmal einatmen. Abstoßen.
Dann dieses klirrende Geräusch im Inneren, das Glitzern innerhalb der geschlossenen Augen, die verwirrten Nervenenden, die ein paar Schwimmzüge lang nicht zwischen heiß und kalt unterscheiden können.
Unter Wasser bleiben, solange es ganz leicht ist, also nicht bis zur Lungengrenze, nur bis zur Lustgrenze, und dann hervorbrechen aus dem See und einen Moment lang nichts sehen können, weil es so hell ist. So fremd. Und so schön.
Das gibt es nicht in einem Schwimmbad, auch nicht in einem schlammigen Fischteich. Dazu braucht es etwas Größeres. Etwas wie das hier. Oder das Meer.
Wasser, dann endlich, auch von oben. Nicht dass ich es gebraucht hätte. Aber die Wolken, dunkelnass schon seit Stunden und irgendwann muss es doch kommen und es kommt, und wenn es kommt, dann wird es auch wieder aufhören. Irgendwann. Einstweilen tröpfelt es aufs Vorzelt, zeichnet kleine Ringe auf den See, in deren Mitte ein Punkt hochsteigt, haargenau und doch planlos wie das Leben selbst.