28. Dezember 2021

Am anderen Ende der Stadt

Bis Mittag geschlafen, das habe ich auch schon lange nicht mehr geschafft. Nach einem kleinen Frühstückerl ist es eh schon Zeit, sich fertig und auf die Socken zu machen. Es ist neblig und nass und kälter als gedacht, und wieder einmal frage ich mich, warum Schal, Handschuhe und Mützerl gut zu Hause liegen.

Unterwegs auch am Protestcamp vorbeigekommen.

Jenseits der Donau wartet ein gemütlicher Frühabend mit Freundin, kuscheliger Menagerie, angenehmen Gesprächen, Musik, Gulasch und Bier.

Eigentlich wollte ich danach auf dem Weg zur U-Bahn den Rest meiner Schritte machen, aber als ich mich auf den Weg mache, beginnt es stärker zu regnen. Dann halt den Bus, und ausnahmsweise keine 10.000. So mancher Anblick ist hier an der Peripherie ein Film Noir, auch wenn es nur ein Standbild ist.

Es ist kalt und nass, und in den 13 Minuten Wartezeit bis zur U-Bahn sehe und höre ich ein Feuerwerk. Wer feuerwerkt im strömenden Regen? Und warum funktioniert das überhaupt? Fragen über Fragen, ansonsten nur Regenrauschen und leichter Wind. Ich bin froh, als meine U-Bahn kommt. Würde die S-Bahn endlich wieder bis Matzleinsdorfer Platz fahren, hätte ich mir die Straßenbahn erspart, aber so finde ich im Straßenbahntunnel noch dystopische Lichtreflexe in den Wassertropfen.

Für ein Bier des Tages bin ich nach der Heimkehr schon zu müde, ein paar Strickreihen zu Belanglosigkeitsfernsehen gehen sich noch aus.

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