26. Juli 2022

Abkühlung

Es bleibt so heiß, dass ich nur mit Ventilator einschlafen kann. Um drei Uhr früh weckt mich dann ein Wind, der lauter ist als der Ventilator (und der ist recht laut). Schlafgestört lese ich ein halbes Stündchen, dann wird es draußen wieder ruhiger (ohne weitere Gewitteranzeichen) und ich gehe zurück ins Bett.

Morgens ist es geradezu frisch. Ich wache aus einem Traum auf, in dem ich mit einem kleinen Boot von einer Insel aus einkaufen fahre, ich kaufe viel, denn der aufkommende Sturm soll eine Weile dauern, sagt der Wetterbericht. Was ist, wenn der Sturm so lange dauert, dass man mit dem kleinen Boot nicht rechtzeitig zum Flughafen kommt, fragt die Frau im Supermarkt besorgt. Dann bleibe ich halt länger, sage ich. Sie hilft mir, die Einkäufe ins Boot zu tragen, und steht noch am Ufer, als ich mich schon bereit mache, auf der Insel bei meiner Hütte anzulegen, eine kleine Gestalt weit in der Ferne. Ich hätte Batterien für das Radio mitnehmen sollen, stelle ich fest, Strom gibt es hier auch bei Schönwetter nicht. Die Wolken sind dunkel und dicht, und ich sitze auf der Terrasse vom Sommerhaus und schaue ihnen beim Türmen zu, bis ein mächtiger Donner mich so erschreckt, dass ich aufwache.

Der Donner war im wirklichen Leben nur die Müllabfuhr, wettermäßig regnet es hier nur leicht bei 21 Grad. Ich mache zuerst die Fenster auf, die in der Nacht zu waren, dann mache ich mir Kaffee. Der Traum war vermutlich von den Urlaubsplänen gespeist, und ich denke, dass mir das durchaus auch recht wäre, so eine Insel für mich allein. Bisher wollte ich zwar immer ein bisschen abseits, aber doch in Gehnähe von anderen Leben sein. Offenbar brauche ich wirklich eine Pause.

Aber erst einmal zurück zur Arbeit. Die auch recht flüssig von der Hand geht. Dazwischen ein bisschen Karten legen übers Telefon und einen Bohnensprossensalat. Es bleibt den ganzen Tag kühl und regnet immer wieder zwischendurch, sehr angenehmes Arbeitswetter.

Beinah wäre ich heute gar nicht aus dem Haus gekommen, erinnere mich aber rechtzeitig, dass ich mittags den letzten Kaffee verbraucht habe. Ein Glück, vor dem ersten Kaffee einkaufen macht keinen Spass.

Das Bier des Tages

Lustig, dass ich das Toasted Coconut Coffee Stout von Crooked Stave gleich nach dem Pastry Stout ziehe. Aber auch gut, bleibt mir mehr Vorfreude auf die hoffentlich kräftigen restlichen IPAs.

In der Nase zeigt dieses Bier mehr Schokolade (halbdunkel) als Kaffee, dahinter etwas säuerliches – von Coconut ist erst einmal nichts zu merken. Im Antrunk dominiert die Säure, bis sich ein erdig-kräftiger Hopfen durchsetzt. Kaffee- und Schokoladenoten changieren fein, dazu kommen nussige Noten, ich hätte aber ohne den Namen eher Haselnuss im Verdacht gehabt. Fast als hätte man eine schöne Bitterschokolade zu einem Nutella-Verwandten verarbeitet. Trotzdem nicht zu dicht, sondern durch die Säure immer noch erfrischend. Auch die feinperlige aber dennoch kräftige (für ein Stout) Kohlensäure erfreut.


Bier-Übersicht

Mit im Bier-Bild: Die Abendgestaltung. Trotz vollem Arbeitseinsatz tagsüber habe ich ein bisschen das Gefühl, schon auf Urlaub zu sein, und lasse die Nachrichten Nachrichten sein. Was sollte man dazu auch noch sagen.

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