#98

1. Februar 2002

Zurück in der Wüste

Tozeur – Skyvan/4300m – Solo
Öffnung: 0900 | Freifall: 70s
avg: 185km/h | max: 204km/h

So lange her, so weit zurück: Nicht nur mein letzter Sprung, sondern auch das Hiersein: In Tozeur, Tunesien, dort, wo vor einem Jahr meine Liebe für die Springerei angefangen hat.

Schon auf dem Weg zum Flughafen ist jeder Schritt ein DejaVu, und die Schmetterlinge, kommen die von 2einhalb Monaten Pause oder von der Erinnerung an das Zittern im letzten Jahr?

Nun, erstmal einrichten auf dem Platz, und dann langsam, ganz langsam zum Manifest schlendern, ich darf! und muss nicht. Das fühlt sich doch ganz anders an.

Die Pink, wie gewohnt, zwischen den zwei riesigen Jumbos wie ein Spielzeugflieger, dort wo gepackt wird, fliegen die Sprachen durcheinander, auch unsere Freunde vom Militär sind wieder da und freundlicher denn je; und dann ist es endlich soweit und ich schlendere durch den Sand, um einzusteigen.

Im Flieger seltsamerweise jede Nervosität weg. Oder vielleicht ohnehin normal? Es ist voll, trotzdem geht es sehr schnell auf 4000m.

Türauf, Exitleuchte. Gruppenexit, noch einer. Dann ich. Gehe vor, zähle, lasse mich rauskippen: In meine Landschaft, meine Gegend. Nach „so langer Pause“ ganz brav auf dem Bauch, sogar mit Scheingriff. Und alles bestens, so normal und so schön.

Auch der Schirm kommt brav raus, und durch den Wind etwas von der idealen Landefläche verblasen, muss ich nach der perfekten Landung doch ziemlich weit zurücklaufen. Aber heute macht mir das gar nichts aus.

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