Öffnung: 0900 | Freifall: 58s
avg: 198km/h | max: 211km/h
Von diesen wunderbaren Sprüngen: Noch einen! Es ist schon später am Nachmittag, und die ersten haben aufgegeben. Das heißt viel Platz in der Skyvan und genügend Raum, um aus dem Fenster zu linsen. Irgendwie heimelig so, der Flug.
Als ich an der Tür stehe, warte, bis mein Vordermann weit genug gefallen ist, fällt mir ein, wie das früher war, als ich dachte, ich könnte da nie so stehen wie die anderen und nach unten schauen, jetzt ist das gar kein Problem mehr: Dem Vordermann nachschauen, im Geist dabei zählen und nebenbei schon orientieren, wo man denn jetzt ist. Wie man aus dieser Höhe spottet, ist mir trotzdem unklar, zum Glück gibt’s GPS. Dann ist es soweit, Sprung und auf den Rücken legen, hinter mir steht ein Tandem in der Tür, und der Jumpmaster schält gerade die Hände des Passagiers von der Türkante, dann kippen sie raus. Ich drehe mich um, fliege einen weiten Kreis, das Nachmittagslicht läßt die Berge freundlicher, weniger schroff wirken, und das mit der Beschleunigung klappt auch wieder besser als beim letzten Mal.
Damit ich es nicht ganz vergesse, versuche ich wieder einmal, ins Sitzen zu kommen, aber das geht nicht so recht, Nach einem kräftigen Überschlag stelle ich fest, dass ich mit gestreckten Beinen stabiler bin als mit abgewinkelten, der Tipp mit dem Schneidersitz fällt mir ein, aber da ist es schon Zeit, wieder auf den Bauch zu drehen für eine hübsche Öffnung.
Und mein Vertrauen in den Schirm ist gewachsen, ich muss ihm nicht mehr gut zureden, damit er schön aufgeht, er tut es auch so. Meine Kreise werden enger und steiler, oben zumindest, und wieder wähle ich eine Landegegend etwas weiter entfernt, weil die Zuschauer die Zäune überschritten haben und ich lieber ein weites Stück freies Feld anvisiere. Und auch die dritte Landung des Tages gelingt, aus Windmangel zwar mit ein paar Laufschritten, aber ohne weitere Flecken auf irgendwelchen Kleidungsstücken.