Im Februar 2001 ist es endlich soweit: Ich mache einen Kurs. Der Kurs, organisiert von IPPC und sprungpädagogisch geleitet vom Skydream-Team findet in Tunesien statt und beinhaltet als „kombinierte Ausbildung“ sowohl StaticLine Sprünge als auch die AFF-Levels. Beginnen tut das ganze mit einem Tandemsprung, bei dem man allerdings nicht schlapp vor dem Jumpmaster hängen soll, sondern die Aufgaben des AFF-Level 1 schon einmal übt.
Sei es wegen der intensiven theoretischen Vorbereitung, die ich in den letzten Tagen gemacht habe, oder sei es, dass ich in den 1 1/2 jahren seit meinem ersten Sprung einfach älter und neurotischer geworden bin: Ich bin wahnsinnig nervös.
Meine erste persönliche Begegnung mit der Pink Skyvan, dem wunderschönen Vogel im Dienst des IPPC, hatte ich mir anders vorgestellt. Pit, mein lieber geduldiger Jumpmaster, tut sein möglichstes, um mich zu beruhigen. Vergeblich. Nach dem Steigflug auf 4500m bin ich ein Nervenbündel, das sich irgendwie aus dem Flieger stolpern läßt. Erinnerungen an den Sprung nur Stroboskobartig. Blick auf den Höhenmesser. Scharfe, kalte Luft. Gurtzeug schneidet Blutzufuhr zu den Gliedmaßen ab. Lenken darf ich auch, stell mich aber blöd an. Keine Ahnung, wie wir gelandet sind. Bin glücklich, dass ich lebe. Auf meiner Kurskarte Steht: „De-Arched. Nervös.“
Ernsthafte Zweifel: Wollte ich das wirklich einmal? Warum?