Die Idee einer Ahnung

12. März 2021

Fast schlaflose Nacht, es sind zur Hälfte die Nachbarn und zur Hälfte mein eigenes Gehirn, die mich wach halten. Trotzdem steht einiges auf dem Plan, ich schaffe es, mich selber anzuschieben. Nachmittags eine Wohnungsbesichtigung jenseits der Donau, und weil die Kommunikation im Vorfeld etwas suspekt klingt, Freundschaftsbegleitung erbeten.

Auf dem Weg hinaus Sonne und eine beschwingte, jugendlich Eleganz angelächelt und sofort ein Lächeln zurückgekriegt. In der U-Bahn spielt jemand philosophischen Wien-Rap, ohne dass sich ein anderer beschwert. Drüber der Donau, in der potentiellen neuen Wohngegend, auch lauter freundliche Menschen, in der Trafik leg ich einen Euro dazu, als ein kleiner Bub genau den Euro zuwenig hat für seine Abziehbilder.

Die Freundschaft wartet schon (ich war ein Stück in die falsche Richtung marschiert), und die suspekte Kommunikation erweist sich als wirklich nette, junge Frau, die wohl deshalb suspekt kommuniziert hat, weil ihr selber die Menschen auf der Verkaufsplattform nicht ganz geheuer sind. Die Wohnung ist toll und günstig, die Lage passt mir gut, und ich weiß auch nicht, warum meine Begeisterung keine 100 Prozent erreicht. Was würde aus mir wohl werden, wenn ich in solcher Normalität lebe – will ich da überhaupt hin? – Nun liegt die Entscheidung einmal nicht bei mir, mal sehen wie es weitergeht.

So konzentriert auf alles, dass ich draußen gar keine Fotos mache, auf dem Rückweg fast immer zu sehr in Gedanken, und dann auf dem Fußweg durch den zweiten, aber auch sehr wenig. Dazwischen ein Hauch anderer Normalität, von der ich nicht weiß, wie ich sie auffassen soll, also für mich selbst, ich lasse sie hinter mir zurück und freue mich über neue Wollschätze im Briefkasten, jetzt ist aber erst einmal Kaufstopp in dieser Hinsicht.

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