Dahingammeln

2. Januar 2022

Ich hatte ja so halb geplant, diesen Sonntag zum Prä-Montag zu erklären, aber das gestern deklarierte „Stündchen Strickfernsehen“ wurde deutlich verlängert durch die spontane Idee, „Don’t look up“ anzuschauen. Ich hatte zwar vor, zu meinen längst nicht ausgereizten Linearfernseh- und AmazonPrime-Accounts nicht auch noch Netflix zum großteils Nichtschauen zu bezahlen, doch der Film war einfach zu verlockend. Satire, die ein bisschen zu nah an der Realität ist, als dass man drüber lachen könnte. Außer in manchen Details. Ich war beeindruckt.

Daher dann auch länger geschlafen und, weil’s eh schon wurscht ist, nach dem Aufstehen mit Kaffee und Joghurt ins Bett zurückgekehrt. Dort lese ich Lyrik und wünsche mir Inspiration, wieder mehr solche zu schreiben.

Schließlich doch aufgestanden; Wäsche will gewaschen werden, das Sachensortieren ist noch lange nicht vorbei, und eigentlich wollte ich ja sogar mal ein bisschen rausfahren für meine Schritte…

Daraus wird nichts. Als die Wäsche hängt, packt mich der Hunger. Ich werfe die Reste des gestrigen Steaks mit Zwiebel, Knoblauch und drei Sorten Karotten in die Pfanne, und als ich mir mit dem Gemüseschäler gleich auch den Finger schäle, packt mich der Spontanitätsrappel, und ich lösche das Gebrutzel mit Rotwein anstatt der intendierten Suppe. Da ich zu faul bin, mir gleich ein Pflaster zu holen, sieht die Arbeitsplatte danach aus, als hätte ich die alte Kuh höchstpersönlich geschlachtet. Aber nein, das Rind war schon tot und ich lebe immer noch.

Als ich satt bin, sind mir schon wieder 10 Sachen eingefallen, die ich schnell noch erledigen sollte, „bevor es wieder losgeht“, also seufzend auf Ausflüge verzichtet. Die Digitalisierungslösung digitalisiert derweil vor sich hin.

Das Bier des Tages

Das „Juicy Ass“ IPA von den Flying Monkeys (Canada) trägt den Untertitel „plump and unfiltered“, und ich bin neugierig, was plump in diesem Zusammenhang zu bedeuten hat. In der Nase bietet es einmal milden IPA-Duft mit begleitenden Zitrusaromen. Am Gaumen schiebt sich einmal die Hefe in den Vordergrund, dahinter wartet der Hopfen, waldig, dazu eine Anmutung von tropischen Früchten. Es schmeckt auch „grob“ (plump?), ohne dass die unfiltrierten Teilchen sich optisch bemerkbar machen. Eigentlich stimmt alles an diesem Bier, aber es erfreut mich trotzdem nicht so richtig.

Zu trinken in einer Bar am Fluss, wenn man sich einen viel zu kalten Tag für die Flossfahrt ausgesucht hat und dann ganz spontan lieber an Land bleibt.


Bier-Übersicht

Nachdem ich mich beim Sortieren wieder verzettle, ist der im Bierbild angedachte Strickanfang doch nicht mehr heute gelungen. Etwas zu lange ferngesehen für den morgigen frühen Tag.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Voriger Beitrag

Watt nu?

Nächster Beitrag

Knapp daneben (neben mir)

Gehe zuNach oben