Da war noch ein Traum…

13. April 2001

…ein seltsamer, beunruhigender, aus dem ich verschwitzt und atemlos aufgewacht bin heute Nacht.

Wir sind eine ganze Gruppe von Leuten, der Sufi war dabei, wer sonst noch? Keine Ahnung. Wir gehen bzw fahren mit seltsam militärisch anmutenden Geräten eine Bergstraße entlang, keine österreichische, es ist eine Wüstengegend, und die Straße ist kein Straße sondern eine in den Abhang gesprengte Rinne, Felsen, darauf gelber Sand. Reifenspuren von sehr groben Profilen, Lastwägen oder Vierradfahrzeuge müssen hier gefahren sein. Es ist Sommer, die Sonne ist sehr warm.

Wir sind auf dem Weg von einem Tal ins andere, ich weiß nicht, zu welchem Zweck, aber es ist etwas Offizielles. Auf der linken Seite sieht man den Abhang hinunter, künstlich bewässerte Felder, Plantagen, eine Ansiedlung. Wir bewegen uns ohne Eile, aber sehr ernst.

Jemand ruft: Da kommen die Flugzeuge!

Und wirklich, ein ganzer Schwarm von antiquarisch anmutenden graugrünen Militärfliegern brummt ins Bild, wir freuen uns zuerst, weil sie irgendwie zu uns gehören, aber dann…

…ruft jemand: In Deckung! Sie werfen Bomben!

Wir alle werfen uns in den Dreck, ich alleine auf der falschen, der hangzugewandten Seite der Straße, die anderen alle im geschützteren Bereich, in die tiefere Rinne an der Bergseite.

Unzählige von Bomben fallen, langsam, sodass ich jede einzelne von ihnen betrachten kann, sie sind bunt bemalt, die meisten mit amerikanischen Flaggen, andere aber haben grüne Fischgesichter, rot-blaue Haifischmäuler oder gelb-schwarze Drachenfratzen.

In Zeitlupe sehe ich sie fallen und bin empört, weil “unsere Leute” die Bomben auf das Dorf da unten werfen, auf die Häuser und die Felder und auf die Menschen, die da leben und arbeiten.

Dann sehe ich, dass die Bomben sehr nahe sind, einige könnten auch uns treffen,

Wieso tun sie das? ruft jemand,

Sie wissen doch dass wir hier sind!

Und die ersten Bomben detonieren, irgendwo da unten, Staub steigt auf und Trümmer fliegen, und ich habe Angst, dass die Druckwelle mich mitreißt und irgendwohin schleudert, und ich versuche, weiter hinter ein paar Felsen zu kriechen…

…viel später gehen wir stumm und bedrückt durch Häuserruinen. Es sind keine Menschen da, weder tot noch lebendig. Was passiert ist, ist lange her. Wir werden hier bleiben und alles wieder aufbauen, aber das ist kein tröstlicher Gedanke, denn es gibt hier keine Menschen mehr.

Schreibe einen Kommentar

Your email address will not be published.

Voriger Beitrag

Here, not there

Nächster Beitrag

Mehr

Gehe zuNach oben