Auf dem Weg zum Alltag

6. August 2021

Früher ins Bett gegangen gestern, da bin ich auch früher wach. Ganz wie gewohnt, wenn ich früher aufstehe als geplant, verzettle ich mich dann, und plötzlich ist es später als ich dachte. Eine Runde Emailkommunikation und dann ins Elfenbeintürmchen zum Weiterpacken. Wollte erst die Straßenbahn nehmen, aber die Sonne kommt gerade heraus, und der Fussweg ist angenehm.

Das Chaos in der alten Wohnung weniger, da muss langsam System rein. Derzeit fange ich hier an zu packen, denke dann, ach, da wollt ich ja noch das und jenes machen, und wenn das gewollte fertig ist, vergesse ich das angefangene und fange was anderes an. Es scheint hoffnungslos (wird sich aber wie gewohnt in sturmscher Manie(r) bald auflösen, nehme ich an.)

Mit ein paar Sackeln zurück in die Hexenhöhle. Eigentlich wollte ich ja nochmals zu IKEA, aber zuerst habe ich Hunger, und nach dem Essen bin ich müde. Fluche ein bisschen über die Ingenieure meines neuen Geschirrspülers, Salz einfüllen und Wasserhärtegrad einstellen ist ein Job für Yoga-Gurus und Verknotungskünstler. Schließlich aber ist auch das erledigt, und mein Geschirrspüler spült Geschirr.

Ich finde das so wunderbar wundersam, dass ich es sogar auf Facebook vermerke. Es gibt keine Haushaltsarbeit, die ich so sehr hasse, wie das händische Geschirrspülen, und doch hatte in keiner meiner bisherigen Wohnungen ein Geschirrspüler Platz. Bitte, hier ist es auch knapp, aber es geht sich aus. 50 Jahre händisches Geschirrspülen sind genug! (Ja, ich hab schon als Vorschulkind damit angefangen. Damals brauchte ich noch einen Hocker, auf dem stehend ich den Wasserhahn erreichen konnte. Die Oma meinte, ein bisschen Arbeit täte dem Kind gut.)

Während ich also da sitze und mit einem Auge lese und mit dem anderen meinen Geschirrspüler betrachte, damit der keinen Unsinn macht, zwitschert im Innenhof ein Vogel, ein eigenartiger Schreigesang, den ich nicht zuordnen kann. Versuche, mit Birdnet den Verursacher zu identifizieren, scheitern: Nehme ich das Handy, hört er sofort zu zwitschern auf. Warte fünf Minuten mit Handy in der Hand, nichts. Lege das Handy weg und tippe am Computer: Gezwitscher. Ich fühle mich verarscht, aber irgendwann werd ich ihn schon erwischen.

Das Klavierspiel beginnt heute um neun, da war es an den vorherigen Tagen schon zu Ende. Ich lese noch ein bisschen mit dem Ohr, während der werdende Küchenteppich wächst, und bin dann auch bald müde.

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